Hey!
Willkommen zurück zur 3. Ausgabe von Fokus & Flow – Zeit für den nächsten Impuls.
Während wir uns das letzte Mal anhand einer kleinen Geschichte den Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz angeschaut und die Voraussetzungen für „Flow“ beleuchtet haben, widmen wir uns heute dem ersten Teil dieses Newsletters: Dem Fokus!
Was ist also überhaupt „Fokus“?
Viele werfen Fokus gerne mit Konzentration in denselben Topf. Allerdings gibt es hier einen kleinen, aber feinen Unterschied. Eine kleine Anekdote zur Veranschaulichung:
Um zwei Stunden einen Film zu schauen, braucht man sich nicht wirklich zu konzentrieren – trotzdem liegt der Fokus dabei auf dem Film. Der Fokus ist also grob gesagt das Ziel, während die Konzentration die proaktive Anstrengung ist, die Aufmerksamkeit bewusst auf eine Tätigkeit zu lenken.
Fokus = Was?
Konzentration = Wie?
Denn ohne Konzentration kann man auch permanent den Fokus wechseln – wie sinnvoll das ist, ist eine andere Frage.
Sobald wir etwas passiv konsumieren (wie beim Fernsehen), brauchen wir uns nicht wirkliche konzentrieren. Sobald man jedoch proaktiv etwas erledigen möchte, egal ob mental oder physische Anstrengung, benötigt man Konzentration.
Und da wir schon nah dran sind an einem der beliebtesten Mythen, ein kurzer Exkurs:
Warum Multitasking missverstanden wird:
„Multitasking ist nutzlos“ – ein Satz, den viele bereits in der Schulzeit gehört haben. Aber warum können wir dann beim Film Popcorn essen, beim Spazierengehen reden oder Sport treiben und dabei Musik hören?
Die Antwort: Bei fast allen dieser Situationen ist nur eine Aufgabe dabei, die echte Konzentration erfordert.
Ich unterscheide hier gerne zwischen Multitasking und meinem frei erfundenen Begriff „Multithinking“ – denn versucht man wirklich, sich auf mehrere Aufgaben gleichzeitig zu konzentrieren, stellt man schnell fest:
Man springt nur zwischen Aufgaben hin und her. Das kostet Zeit und Energie – und führt zu…
A) Ineffizienz
B) Ineffektivität
Na? Wer weiß es noch? 🤔 Wer nochmal nachlesen möchte, kann das gerne hier tun.
Multithinking gibt es also nicht wirklich – und bei Aufgaben, die Konzentration erfordern, sollten wir diese bewusst nacheinander angehen. Multitasking ist in manchen Kontexten zwar möglich, wird aber oft falsch verstanden.
Wie kann ich meine Konzentration verbessern?
Natürlich ist das ein komplexes Thema: Unzählige Faktoren wirken auf unsere Konzentrationsfähigkeit ein – genug um mehrere Bücher damit zu füllen. In diesem Newsletter soll es aber bei kurzen, hilfreichen Impulsen bleiben. Hier also eine kleine Auswahl an Tipps, die mir (und vielen anderen) wirklich geholfen haben:
1. Ruhe!
Vermutlich keine Überraschung: Konzentration braucht Ruhe. Viele kennen das noch aus der Schule. Später jedoch wird es deutlich schwieriger, sich in Ruhe und ohne Störungen auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
Am Arbeitsplatz platzt ein Kollege rein, jemand ruft über Teams an und im 10-Minuten-Takt trudeln neue E-Mails ein.
Schafft euch deshalb bewusst Zeiträume, in denen ihr ungestört arbeiten könnt!
Meine Best-Practice im Arbeitsalltag:
- In Outlook einen Termin (60–90 Minuten) einstellen – ohne Teilnehmer
- Vor Ort: Kollegen Bescheid geben oder (wenn möglich) Meetingraum buchen
- Outlook & andere Apps mit Push-Benachrichtigungen schließen
- Smartphone auf stumm schalten
- Pro-Tipp: Binaurale Beats auf die Ohren!
2. Binaurale Beats
Nein Binaurale Beats ist keine fancy Boy Band, sondern ein neuroakustisch Phänomen. Kurz erklärt werden zwei verschiedene Frequenzen mit einer Differenz von 40Hz abgespielt, wodurch die Gamma-Hirnwellen angeregt und so Fokus und kognitive Leistung steigern kann.
Beispiel: Linkes Ohr 440 Hz, rechtes Ohr 480 Hz → binauraler Beat = 40 Hz
Diese binaurale Beats gibt es überall im Internet zu finden. Auf Youtube oder als App auf dem Smartphone. Andrew Huberman (durch den ich das erste mal auf binaurale Beats gestoßen bin) empfiehlt jedoch nicht während der gesamten Zeit die Frequenzen zu hören, da sich das Gehirn sonst daran gewöhnen könnte und der Effekt verloren geht.
Wichtig: Nutze Stereo-Kopfhörer, damit beide Ohren die jeweiligen Frequenzen separat empfangen können.
3. Übung macht den Meister
So langweilig es klingt: Auch Konzentration ist trainierbar.
Und da der Mensch ein Gewohnheitstier ist empfiehlt es sich zusätzlich feste Routinen zu etablieren, um den Körper und das Gehirn auf die Fokus Session “vorzubereiten”:
Beispiele:
- Immer am gleichen Ort lernen
- Vor Beginn immer den gleichen Tee trinken
- Kurzes Ritual, z. B.: „Ich arbeite jetzt fokussiert und produktiv an dieser Aufgabe.“ 3x zu sich selbst sprechen
Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – wichtig ist nur: Wiederholung stärkt die Wirkung.
4. Ein klarer Schreibtisch = ein klarer Kopf
Was banal klingt, hat einen großen Effekt: Visuelle Reize lenken unser Gehirn unbewusst ab. Ein vollgestellter Schreibtisch signalisiert Chaos und Überforderung – selbst wenn du es nicht aktiv wahrnimmst. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz dagegen schafft Klarheit, reduziert mentale Belastung und erleichtert die Konzentration auf das Wesentliche.
Mein Tipp:
- Lege dir ein minimalistisches Setup zurecht – nur das, was du für die aktuelle Aufgabe brauchst.
- Nutze Ablagen oder digitale Tools für den Rest.
- Auch digital gilt: Tabs schließen, Desktop aufräumen, nur relevante Programme offen lassen.
Mit diesen Tipps bist du bestens gewappnet für deine nächste produktive Session!
Schreib mir gerne wieder deine Erfahrungen indem du einfach auf diese Mail antwortest.
In der nächsten Ausgabe erweitern wir den Fokus und widmen uns einem Klassiker: Zielsetzung.
Bis dahin – stay focused
Dein Justin
P.S.: Wann immer du Feedback für mich hast – schreib mir gerne eine Mail! Du kannst einfach auf diesen Newsletter antworten oder mir an fokus@justinnotes.de schreiben. Auch Themenwünsche, Gedanken oder Erfahrungsberichte sind jederzeit willkommen.
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