Hey,
willkommen zu einer weiteren Ausgabe von Fokus und Flow!
Im nächsten Kapitel wollen wir auf Gewohnheiten eingehen – einer unserer stärksten Verbündeten und Feinde zugleich. Denn wir Menschen sind nun einmal Gewohnheitstiere, egal ob wir es wollen oder nicht. Selbst die kleinsten Abläufe werden irgendwann durch Automatismen unbewusst übernommen. Und an sich ist das ein ziemlich genialer Mechanismus!
Denn wie schon vergangene Woche erwähnt: Dinge, über die wir nicht aktiv nachdenken müssen, sparen unserem Kopf Energie. Zähneputzen, Autofahren, sogar komplexe Bewegungsabläufe laufen irgendwann „von selbst“. Das Problem: genauso automatisieren wir auch schlechte Muster, die wir nur schwer wieder loswerden.
Gewohnheiten als Superpower
Und genau hier kommt Achtsamkeit ins Spiel. Denn zu oft laufen wir im Alltag im Autopilot-Modus – mit den Gedanken schon im nächsten Meeting oder bei dem, was uns noch beschäftigt.
Heute will ich aber tiefer auf Gewohnheiten eingehen. Schon im Jahr 1890 hat William James (der „Vater der modernen Psychologie“) erkannt, wie stark Gewohnheiten unser Leben prägen. Später hat Charles Duhigg in The Power of Habit das berühmte Habit-Loop-Modell vorgestellt. Und schließlich hat James Clear das Thema mit Atomic Habits für Millionen Menschen greifbar gemacht.
Diese 4 Schritte würde ich gerne mit euch heute teilen, weil sie so simpel und gleichzeitig unglaublich effektiv sind:
1. Mach es offensichtlich.
Schaffe sichtbare Auslöser. Wenn du mehr Wasser trinken willst, stell dir morgens direkt eine volle Flasche mit Glas auf den Tisch. Dein Gehirn kann den Impuls nicht ignorieren.
2. Mach es attraktiv.
Verknüpfe die neue Gewohnheit mit etwas, das dir Spaß macht. Hör z. B. nur deinen Lieblingspodcast, wenn du joggen gehst.
3. Mach es einfach.
Je weniger Hürden, desto besser. Lege dir abends schon Sportklamotten raus, statt morgens groß nachzudenken.
4. Mach es befriedigend.
Unser Gehirn liebt Belohnungen. Hake die erledigte Gewohnheit sichtbar ab oder gönn dir ein kleine Belohnung – so bleibt dein Dopamin-Level hoch.
Und genauso lassen sich auch schlechte Gewohnheiten loswerden – indem man die 4 Schritte einfach umkehrt:
- Mach es unsichtbar
- Mach es unattraktiv
- Mach es schwer
- Mach es unbefriedigend
Eine kleine persönliche Geschichte dazu:
Mein Bruder hat vor kurzem mit dem Rauchen aufgehört. Der Auslöser war ein Workshop, bei dem sechs Stunden lang nur darüber gesprochen wurde, wie unfassbar ungesund und zerstörerisch Rauchen ist – mit allen Details, Studien und Bildern. Danach war er so angewidert, dass er keine Zigarette mehr angerührt hat. Für mich ein perfektes Beispiel, wie stark allein der zweite Schritt – „mach es unattraktiv“ – wirken kann.
Zum Schluss möchte ich dir eine kleine Frage mitgeben:
👉 Welche Gewohnheit würdest du gerne neu etablieren; oder welche würdest du am liebsten abgewöhnen?
Mach dir kurz Gedanken darüber. Denn nächste Woche schauen wir uns konkrete Use Cases an und wie Gewohnheiten in der Praxis den Unterschied machen – ob im Job, im Sport oder im Alltag. Gewohnheiten sind eines der mächtigsten Werkzeuge, die wir haben, und je bewusster wir mit ihnen umgehen, desto stärker formen wir unser eigenes Leben.
Wenn dir diese Ausgabe gefallen hat, leite sie gerne an eine Person weiter, die gerade selbst an einer neuen Gewohnheit arbeitet – so wächst unsere Community und wir können gemeinsam mehr erreichen. 💡
Bis nächste Woche – stay focused
Euer Justin
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